In einem festlichen Rahmen fand am 08. November 2018 im Münchner Rathaus zum zweiten Mal die Abschlussveranstaltung der Mentoring-Partnerschaft München statt. Mentees, Mentorinnen und Mentoren sowie Kooperationspartner feierten in der Ratstrinkstube gemeinsam den Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres.
Über 30 Personen bekamen am 08. November in der Ratstrinkstube feierlich eine Urkunde für ihr Engagement in der Mentoring-Partnerschaft München verliehen. 16 Tandems feierten ihre erfolgreiche Zusammenarbeit ebenso wie fünf Teilnehmende der diesjährigen Unternehmenskooperationen. Auch aus verschiedenen städtischen Referaten waren Mentorinnen und Mentoren vertreten: Bau-, Personal- und Sozialreferat. Geehrt wurde das Engagement aller Beteiligten: Mentees, Mentorinnen und Mentoren sowie Münchner Unternehmen, die sich für die berufliche Integration von Zugewanderten in München einsetzen.
70 Gäste füllten die Räumlichkeit und waren bei der Urkundenübergabe und der anschließenden Feier dabei.
Rudolf Stummvoll, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration, eröffnete auch dieses Jahr wieder die Veranstaltung mit einem Grußwort an die anwesenden Gäste.
In seiner Rede stellte er die besondere Bedeutung von Internationalität für München heraus und sprach den großen Bedarf an Fachkräften an. Er warb für ein verstärktes Engagement innerhalb der Stadtgesellschaft und auch für eine Öffnung der Landeshauptstadt München als Arbeitgeberin für zugewanderte Fachkräfte.
Im Anschluss begrüßte Stephan Schiele, Leiter von MigraNet, dem IQ-Landesnetzwerk Bayern, die Gäste. Er berichtete von der Entstehungsgeschichte der Mentoring-Partnerschaft: Bei einer Reise durch Kanada lernte er mit einigen Kolleginnen und Kollegen das Projekt kennen und sie beschlossen, das erfolgreiche Format auch in Deutschland zu etablieren. Die erste Mentoring-Partnerschaft wurde 2013 in Augsburg initiiert und wenig später folgte das Projekt in München.
Musikalisch wurde die Urkundenübergabe von Musikern der internationalen Münchner Band Radio Minga begleitet. Diese spielten auf Gitarre und Bass zwei Stücke mit Bezug zum Thema Migration und brachten bei „Todo cambia“ das Publikum dazu, gemeinsam mitzusingen.
Erfahrungsberichte aus den Tandems
Im Anschluss an die Reden fand eine Gesprächsrunde mit zwei Tandems statt. Frau Kovandova, Wirtschaftswissenschaftlerin aus Tschechien, und ihr Mentor Herr Detmering, HR-Consultant bei Fujitsu, berichteten von ihren ersten gemeinsamen Terminen: „Das Kennenlernen war ziemlich spannend – fast wie ein erstes Date. Wir sind schnell ins Gespräch gekommen und haben uns in den ersten Terminen über unseren Werdegang und die vielseitigen, sehr internationalen Berufserfahrungen von Frau Kovandova ausgetauscht. So konnten wir eine gemeinsame Vertrauensbasis schaffen“ berichtet Herr Detmering. Frau Dubovik, Molekulargenetikerin aus Weißrussland und ihre Mentorin Dr. Seitz, Biologin bei einem Biotechnologiekonzern gaben interessante Einblicke in die Zusammenarbeit, aber auch in die persönliche Bereicherung, die diese Erfahrung für beide bedeutete. Es wurde viel gelacht und gejubelt als Mentees und Mentorinnen und Mentoren von ihren Erfahrungen, den ersten Treffen bis hin zum Abschluss ihrer Zusammenarbeit erzählten.
Zum feierlichen Höhepunkt wurden alle Teilnehmenden der letzten 12 Monaten darum gebeten, nach vorne zu treten. Die Erfolge und das Engagement jeder einzelnen Person wurden benannt und gewürdigt. Rudolf Stummvoll überreichte die Urkunden, gratulierte, richtete einige persönliche Worte an jeden und bedankte sich.
Spontan meldete sich bei der Urkundenübergabe auch Herr Wulf, Hauptabteilungsleiter für Ingenieurbau im Baureferat und Mentor, mit einem feurigen Appell zu Wort: „Ich möchte nur kurz sagen, dass ich sehr positive Erfahrungen gemacht habe und gerne meinem Mentee die Gelegenheit gegeben hätte bei der Landeshauptstadt München praktische Erfahrungen zu sammeln. Leider ist das nicht so einfach. Ich möchte aber dafür appellieren hier Möglichkeiten zu schaffen, denn gerade bei uns im Baureferat haben wir einen dringenden Bedarf an guten Ingenieurinnen und Ingenieuren. Der Mentee hat mittlerweile eine Stelle in einem privaten Ingenieurbüro gefunden, die sehr positiv von ihm berichten. Toll wäre es natürlich für beide Seiten gewesen, wir hätten auch auf diese Weise direkt von der Zusammenarbeit profitieren können.“
Besonders schön war, dass auch viele ehemalige Mentees gekommen waren und von ihren beruflichen Entwicklungen berichteten. Viele konnten mithilfe des Projekts erfolgreich einen Arbeitsplatz finden und bekundeten nun Interesse, künftig als Mentorinnen bzw. Mentoren tätig zu werden. Diese Wertschätzung und Unterstützung der Mentoring-Partnerschaft aus den eigenen Reihen heraus freut das Team besonders. Es illustriert die Eigendynamik, die ein solches Projekt mit engagierten Menschen entwickeln kann.
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass es ein rundum gelungener und anregender Abend für alle Gäste war, der die Gelegenheit bot, neue Kontakte zu knüpfen und alte wieder aufzunehmen. Es wurden viele Tipps, Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht und sogar ein neues Tandem hat sich an diesem Abend zur zukünftigen Zusammenarbeit gefunden.
Der Abend zeigte auch, dass das Engagement Wurzeln schlägt, Menschen begeistert und stetig neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter für sich gewinnt. Das Mentoring-Netzwerk wächst kontinuierlich und das Team freut sich schon sehr auf 2019.