Am 17.11.2017 fand in der Ratstrinkstube im Münchner Rathaus die Abschlussveranstaltung der Mentoring-Partnerschaft München statt. In einem festlichen Rahmen wurden den insgesamt 26 Teilnehmenden die Urkunden über die erfolgreiche Teilnahme am Projekt überreicht.
Mit über 70 Gästen waren in der Ratstrinkstube im Neuen Rathaus am Freitagabend alle Sitzplätze belegt: aktive wie ehemalige Mentees, Mentorinnen und Mentoren, Kooperationspartner und Unternehmen waren gekommen, um gemeinsam zu feiern. Die Abschlussveranstaltung würdigte zum einen die erfolgreiche viermonatige Zusammenarbeit der Tandems und ehrte zudem das ehrenamtliche Engagement von Mentorinnen, Mentoren und Münchner Unternehmen, die ihr fachspezifisches Wissen weitergeben und damit Migrantinnen und Migranten in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen. Die Mentoring-Partnerschaft München eng mit relevanten Arbeitsmarktakteuren und Institutionen zusammen, damit berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gelingt.
Lob von Rudolf Stummvoll, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration
Rudolf Stummvoll, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration begrüßte zu Beginn des Abends die anwesenden Gäste und betonte die wichtige Rolle der Zuwanderung für die Landeshauptstadt München. Er hob vor allem das besondere Engagement der Landeshauptstadt in Hinblick auf die Unterstützung von Zugewanderten und ihrer Integration in den Arbeitsmarkt hervor. Ein herzlicher Dank für die jahrelange Zusammenarbeit, das Engagement und den unermüdlichen Einsatz galt Stephan Schiele, dem Gesamtkoordinator von MigraNet und Regina Ober, Regionalkoordinatorin von MigraNet München und Leiterin der Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen, bei der auch die Mentoring-Partnerschaft München angesiedelt ist. Regina Ober richtete ebenfalls einige Worte an die Gäste. Sie erinnerte daran, dass auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von den ausländischen Fachkräften profitierten und dankte den Mentorinnen und Mentoren und den Münchner Unternehmen für ihr herausragendes Engagement und ihren wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.
Gesprächsrunde: Einblicke in die Zusammenarbeit der Tandems
In der anschließenden Gesprächsrunde auf dem Podium erzählten zwei Mentorinnen, ein Mentor und vier Mentees von ihren Erfahrungen mit der Mentoring-Partnerschaft München. Das erste gemeinsame Treffen war dabei ein zentrales Thema. Schnell wurde klar: Bei allen Tandems brach das Eis innerhalb weniger Minuten. „Bei unserem ersten Treffen hatten wir 1,5 Stunden angesetzt, haben dann aber doch noch den ganzen Abend zusammen verbracht und gemeinsam zu Abend gegessen, um uns noch ausführlicher austauschen zu können“, sagte Mentor Tilo Bachmann, Senior Adviser & Performance Manager im Europäischen Patentamt.
Während der Zusammenarbeit standen bei den Tandems ganz individuelle Themen im Mittelpunkt. Bei einigen ging es um die Fachsprache, bei anderen vor allem um die Bewerbungsunterlagen. Die ehemalige Mentee Ashanty Sibilla, Architektin aus Mexiko, hatte viele Fragen zur Arbeitsplatzkultur: „Im Zentrum unserer Zusammenarbeit stand vor allem die Arbeitsplatzkultur, weil ich gleich zu Beginn das Glück hatte, einen Job zu finden. Wir haben auch gemeinsam Fortbildungen besucht und unser professionelles Netzwerk ausgebaut“.
Einige Mentorinnen und Mentoren engagieren sich bereits zum wiederholten Mal in der Mentoring-Partnerschaft München. Ihre Motivation komme daher, dass sie gerne der Gesellschaft etwas zurückgeben wollten, so die einstimmige Schlussfolgerung. Auch eigene Erfahrungen im Ausland oder die eigene Geschichte spielten dabei eine Rolle: „Ich engagiere mich als Mentorin, weil ich selbst aus dem Libanon nach München gekommen bin und mir gewünscht hätte an so einem Programm teilnehmen zu können, um jemanden zu haben, der mir Orientierung gibt und dem ich meine Fragen stellen kann“, so Frau Alam, Mentorin und Elektroingenieurin bei BMW.
Auf die Frage, ob sie das Programm weiterempfehlen würde, sagte Paola Stenger, Mentorin und Architektin bei der Landeshauptstadt München: „Ich würde das Programm jedem empfehlen, weil ich nicht nur meine Erkenntnisse aus meiner eigenen Migrationsgeschichte weitergeben und damit meiner Mentee helfen konnte, sondern weil ich auch viel von ihr gelernt habe und sich daraus eine Freundschaft entwickelt hat“. Robere Hanoun, Mentee und Wirtschaftswissenschaftler aus Syrien lobte das Programm und rief jede/n dazu auf, sich als Mentee zu bewerben. „Man merkt, dass das Team der Mentoring-Partnerschaft München das nicht nur als Arbeit betrachtet, sondern ganz viel persönliches Engagement dahintersteckt. Wir Mentees fühlen uns immer sehr gut aufgehoben und verstanden“.
Zum Abschluss des Abends bat das Team der Mentoring-Partnerschaft München alle Teilnehmenden der vergangenen zwölf Monate einzeln auf die Bühne und Regina Ober überreichte ihnen die Urkunden. Bei Häppchen und Getränken kamen die Gäste im Anschluss ins Gespräch, tauschten sich aus und ließen den Abend zur Musik der internationalen Musikgruppe „Tula Troubles“ ausklingen. Den „Tula Troubles“ gelang es schnell mit Songs in unterschiedlichen Sprachen und Rhythmen aus aller Welt die Tanzfläche zu füllen.
Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie Diversity mit viel Freude zu einem Gewinn für alle werden kann. Die Mentoring-Partnerschaft München sucht zu jederzeit Mentorinnen und Mentoren, die sich engagieren wollen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Radiobeitrag
Ein aktueller Radiobeitrag von B5 aktuell - Das interkulturelle Magazin hat sich ebenfalls diesem Thema gewidmet (ab Minute 7).