Das Team der Mentoring-Partnerschaft München hat in den vergangenen Wochen zu mehreren Abschlussgesprächen eingeladen. Die persönliche Urkundenübergabe war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine schöne Gelegenheit, ihre gemeinsame Zeit bei der Mentoring-Partnerschaft München Revue passieren zu lassen und nochmal von ihren Erfahrungen zu berichten.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mentoring-Partnerschaft München kontinuierlich gewachsen und immer mehr qualifizierte Migrantinnen und Migranten konnten dadurch in berufsrelevante Beziehungen gebracht werden. Um die intensive Zusammenarbeit und das vielfältige Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu würdigen, führte das Koordinationsteam der Mentoring-Partnerschaft München mehrere Abschlussgespräche durch. Ziel der Gespräche war zum einen, die Abschlussurkunden in einem feierlichen Rahmen zu überreichen. Zum anderen sollten die Eindrücke, Erfahrungen und das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch noch einmal persönlich erfragt werden. In insgesamt sieben Gesprächen konnte so ein umfassender Einblick in die gemeinsame Zeit bei der Mentoring-Partnerschaft München gewonnen werden: Die Mentees, Mentorinnen und Mentoren berichteten von ihren beruflichen und persönlichen Erfolgen, aber auch von den Hürden, die zu nehmen und Rückschlägen, die zu verkraften waren.
Die Tandemphase – ein flexibler Prozess
Durch die Ausweitung und Intensivierung der Unternehmenskooperationen im Rahmen des Projekts konnten sich einige Mentees bereits zu Beginn der 4-monatigen Tandemphase über eine Praktikumsstelle oder ein festes Arbeitsverhältnis freuen. Das stellte spezifische Anforderungen an die Gestaltung der gemeinsamen Treffen und den Ablauf der Zusammenarbeit: So rückten in einigen Tandems Inhalte wie Stellensuche, potentielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber oder Bewerbungen verfassen eher in den Hintergrund: „Gleich am ersten Tag unserer Zusammenarbeit hat die Mentee erfahren, dass sie einen festen Job als Architektin hat. Also haben wir den Tandemprozess umstrukturiert und sofort mit der Arbeitsplatzkultur begonnen, da dass für den Arbeitseinstieg am wichtigsten war“ (Paola Stenger, Architektin im Baureferat der Landeshauptstadt München und Mentorin).
Dass die Unterstützung durch eine/n erfahrene/n Branchenexpertin oder -experten sehr wertvoll ist, zeigte sich auch für die Mentees, bei denen es nicht sofort mit dem Berufseinstieg klappte. Hier sind die Mentorinnen und Mentoren häufig als verständnisvolle Ratgeberinnen und Ratgeber gefragt, die motivieren und unterstützen. Wie schwierig es heute sein kann in einer Branche Fuß zu fassen und wie mühevoll sich der Bewerbungsprozess zuweilen gestaltet, war auch für die Mentorinnen und Mentoren teilweise überraschend. Umso wichtiger war und ist es, dass sich aus vielen Tandembeziehungen heraus mit der Zeit auch ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat und die Zusammenarbeit über die reine Projektlaufzeit hinausgeht: „Der Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Mentorin und Mentee ist sehr bereichernd und sinnvoll – es sollte mehr Mentoring-Projekte geben, in denen berufliche Erfahrungen vermittelt und Selbstvertrauen mit auf den Weg gegeben wird“ (Kristina Alam, Elektroingenieurin bei BMW und Mentorin).
Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern
In mehreren Beispielen wurde die gute Vernetzung der Mentoring-Partnerschaft München hervorgehoben: Insbesondere mit der Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen, an die das Projekt angegliedert ist, aber auch den anderen Migrationsberatungsstellen des Sozialreferats. Die enge Zusammenarbeit mit diesen Akteuren ermöglicht es, die verschiedenen Herausforderungen beim Einstieg in eine qualifikationsadäquate Beschäftigung umfassend und individuell zu meistern, sei es die Vermittlung in berufsbezogene Deutschkurse oder die Unterstützung im beruflichen Anerkennungsprozess.
Neue Impulse für die Zukunft
Ein weiteres Feedback an die Projektkoordination war, dass sich sowohl Mentees als auch Mentorinnen und Mentoren mehr Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung untereinander wünschen. Gerade in herausfordernden Situationen wäre es hilfreich zu wissen, wie andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit diesen umgehen. Da der Vernetzungsgedanke ein wesentlicher Bestandteil der Mentoring-Partnerschaft an sich ist, freut es uns umso mehr, dass wir diesem Wunsch in Zukunft nachkommen können: Bereits zu Beginn des Jahres haben wir mit der Planung eines neuen Formats begonnen und möchten im Juli diesen Jahres zum ersten Mal in München ein Netzwerktreffen veranstalten. Dazu laden wir alle aktuellen und ehemaligen Mentorinnen, Mentoren und Mentees der Mentoring-Partnerschaft München schon jetzt ganz herzlich ein. Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch mit Ihnen!